Die Frage nach dem richtigen Standort

22.03.2024

Die gesetzliche Verpflichtung zur Aufnahme von Flüchtlingen stellt für Reinbek eine große Herausforderung dar. Die Stadt muss Unterkünfte bereitstellen, die den Bedürfnissen und der Sicherheit von Geflüchteten gerecht werden. Allein für 2024 besteht Bedarf, mindestens weitere 150 Personen unterzubringen. Gleichzeitig sollte darauf geachtet werden, berechtigte Interessen von Anwohnern zu berücksichtigen.

Oftmals müssen temporäre Unterkünfte schnell eingerichtet werden – die Frage nach dem ob stellt sich somit nicht. Die kürzlich von der Verwaltung vorgestellten Standorte sorgten für Unmut bei Anliegern, vor allem aufgrund fehlender Transparenz und nicht genügend Mitspracherecht bei der Auswahl. Aus unserer Sicht ist Transparenz bei Entscheidungen über die Aufnahme von Geflüchteten in Wohnunterkünften von wesentlicher Bedeutung, um Vertrauen und Akzeptanz bei den Reinbekern zu fördern.
Die CDU setzt sich daher für verständliche Kriterien und frühzeitige Einbindung der Anwohner ein. Ein Arbeitskreis mit Vertretern aus Politik und Verwaltung hat am 7. März Kriterien und ein Punktesystem erarbeitet, um Standortentscheidungen künftig besser treffen zu können. Anwohnerinteressen konnten so bei den jüngsten Standortbeschlüssen berücksichtigt werden.

Die Ehrlichkeit gebietet es aber, zu erwähnen, dass künftig Entscheidungen getroffen werden müssen, die nicht alle Anwohner zufriedenstellen werden. Entschärfen lässt sich die Lage nur, indem mehr dauerhafter Wohnraum für Reinbeker und Geflüchtete geschaffen wird.