Gemeinsam Ressourcen schonen, nachhaltig bauen und Kosten senken

26.08.2020

Es gilt das gesprochene Wort!

"Sehr geehrter Herr Landtagspräsident, meine Damen und Herren,

die Sicherung von Rohstoffen, die nachhaltige Verwendung, die fachgerechte und umweltverträgliche Lagerung und Entsorgung von Abfällen - all dies sind Aufgaben, einer generationengerechten Baustoffpolitik.

Für Schleswig-Holstein, mit seiner sensiblen Natur und seinen bedeutenden Ökosystemen sind diese Aufgaben von besonderer Bedeutung. Nur eine vorausschauende Planung und ein verantwortungsvoller Umgang mit Baustoffen können uns langfristig zum Erfolg führen. Wir müssen uns um die Themen Kies- und Sandabbau kümmern, um die Nutzung von Recyclingbaustoffen und um die fachgerechte Lagerung von Stoffen, die wir dem Kreislauf entnehmen müssen, wie zum Beispiel Asbest.

Meine CDU-Fraktion hat sich diesen Themen intensiv in der Sommerpause angenommen und wird auf einem Baustoffgipfel über Hürden und Chancen mit allen beteiligten Akteuren diskutieren.

Heute beschäftigen wir uns hier mit dem Themenkomplex Baustoffrecycling. Hier können wir als Land eine Vorbildfunktion wahrnehmen.

Unser Ziel ist klar: Wir wollen so viel wie möglich wiederverwerten. Alle Baustoffe, die noch einen Wert haben, müssen dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt werden.

Ob RC-Schotter für neue Bahnstrecken, RC-Baustoffe für den Straßenbau, oder die Nutzung von RC-Baustoffen bei privaten Bauherren, überall sollte vor dem Einbau von Neumaterialien überlegt werden: Geht das nicht auch mit Recyclingbaustoffen?

Es darf nicht sein, dass sich Städte im Land damit rühmen, keine Recycling Materialien einzusetzen. Ganz im Gegenteil, wer Natursteine für den Straßenunterbau nutzt, statt RC-Materialien einzubauen, verschwendet neben Steuergeld auch unnötig Ressourcen.

Uns ist klar, dass wir bei manchem Akteuren Recyclingbaustoffe gedanklich aus der Schmuddelecke holen müssen. Manch einer denkt, dass ein wiederverwertbares Baustoffprodukt nicht so gut ist wie Neumaterial. Das ist vollkommener Unsinn. RC Materialen werden aufwendig aufbereitet und klassifiziert. Die Überprüfungsverfahren sind teils so intensiv, dass man bei RC Produkten meist besser weiß, wie es sich zusammensetzt, als bei Primärbaustoffen.

Gleichzeitig müssen wir RC-Baustoffe wettbewerbsfähig halten. Die Anforderungen an ein Recyclingprodukt dürfen nicht höher sein als an einen Primärrohstoff.

Mit unserem Antrag bitten wir die Landesregierung, bei landeseigenen Bauvorhaben so viel wie möglich wiederzuverwerten. Schon bei Ausschreibungen muss an den Ressourcenschutz gedacht werden.

Recyclingbaustoffe sind eine adäquate und umweltfreundliche Alternative zu den natürlichen Baustoffen. Ihr Einsatz ist nachhaltig und hilft, vorhandene natürliche Rohstoffressourcen zu schonen. Doch nicht nur das! Auch die Deponieressourcen werden geschont. Das ist wichtig, weil wir natürlich auch Flächen für die Lagerung der Stoffe brauchen, die wir aus dem Wirtschaftskreislauf raushaben wollen.

Aktuell ist festzustellen, dass die Nachfrage nach qualifizierten Recyclingbaustoffen, insbesondere im öffentlichen Straßen- und Wegebau abnimmt. Das ist ein falscher Trend.

Wir wollen daher Wege finden, bei Vergaben vorranging Recyclingbaustoffe einzusetzen. urz und knapp zusammengefasst: Lassen Sie uns gemeinsam Ressourcen schonen, nachhaltig Bauen und Kosten senken."